Reisemagazin

China -
Reisen mit der Tibet-Bahn

Mit der Himmelsbahn von Lhasa nach Shigatse - unberührte Ökosysteme entdecken

Tibet Bahnstrecke Auf etwa 4.000 Metern Höhe verbindet der neue Abschnitt der Himmelsbahn die Hauptstadt Tibets mit der zweitgrößten tibetischen Metropole Shigatse. Die weltweit höchstgelegene Eisenbahntrasse ist 253 Kilometer lang, die Fahrt von Lhasa nach Shigatse im Westen Tibets dauert knapp drei Stunden. Damit ist die Gesamtstrecke der Himmelsbahn zwischen Peking und Shigatse 1.213 Kilometer lang.


Dem Himmel nahe

Nach mehr als einem Dutzend Testfahrten ist die Teilstrecke seit August 2014 für den Verkehr freigegeben, auf der Himmelsbahntrasse sollen sowohl Personen als auch Güter transportiert werden. Für Urlauber bietet die Fahrt einzigartige Ausblicke auf die tibetische Bergwelt. Über 96 Brücken und durch 29 Tunnel verläuft die Zugfahrt von Lhasa nach Shigatse zwischen Schluchten und Berggipfeln auf Höhen zwischen 3.600 und 4.000 Metern.
Reisende überqueren dabei dreimal den Brahmaputra oder Yalucangbu und zweimal den Lhasa-River. Insgesamt verläuft die Trasse der Himmelsbahn nahezu 100 Kilometer durch die gewaltige Brahmaputra-Schlucht. Die Fahrt mit der Himmelsbahn verspricht auf dem letzten Abschnitt drei abwechslungsreiche Stunden, der Zug fährt mit maximal 120 Stundenkilometern und lässt seinen Passagieren genügend Zeit zum Bewundern der wilden Berglandschaft.

Die teuerste Bahnstrecke der Volksrepublik China

Obgleich der aktuelle Bauabschnitt der Himmelsbahn von extremen Schwierigkeiten begleitet war, wurde das Projekt in weniger als vier Jahren fertiggestellt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 13,3 Milliarden Yuan, damit ist die Verbindung Lhasa-Shigatse die kostenintensivste Eisenbahnlinie Chinas.

Die Sehenswürdigkeit am Reiseziel

Shigatse oder Xigatse ist aus Lhasa kommend derzeit die Endstation der Himmelsbahn. Für Reisende empfiehlt sich ein Abstecher zum berühmten Tashihunpo-Kloster in der Vorstadt. Auch vor Fertigstellung der Himmelsbahn besuchten jährlich 200.000 Touristen das Kloster wegen seiner über 22 Meter hohen Bronzestatur, dem Quamba-Buddha. Der erste Dalai Lama gründete das Kloster 1447, es wurde kontinuierlich erweitert und ist in der Gegenwart Panchen Lama Sitz. Chinesische Tourismusverbände erwarten durch die Himmelsbahn zunehmende Besucherzahlen für das Tashihunpo-Kloster.

Hintergründe zum Bau der Himmelsbahn

Die Entscheidungsträger in Peking wollen Lhasa zum Eisenbahn-Verkehrsknotenpunkt machen, die eben fertiggestellte Himmelsbahn ist nur der Beginn einer neuen Mobilität. Ziele sind die Erschließung einer bislang weitgehend unangetasteten Naturlandschaft zum Abbau dort vermuteter Mineralien und die Anbindung Tibets an Indien, Bhutan und Nepal. Bislang ist die Region Lhasa-Shigatse noch wenig besiedelt und eines der reizvollsten Ökosysteme weltweit. Wer sich diese faszinierende Landschaft im ursprünglichen Zustand anschauen möchte, sollte daher möglichst bald mit der Himmelsbahn fahren.

An Bord der Himmelsbahn

Reisende genießen an Bord allen erdenklichen Komfort und ein aufregendes Panorama, der bei 4.000 Höhenmetern extrem niedrige Sauerstoffgehalt der Atemluft wird in allen Waggons durch ein modernes Sauerstoff- und Druckanpassungssystem ausgeglichen. Auf Wunsch stehen Passagieren bei besonders hohen Passagen ästhetisch gestylte Sauerstoffmasken zur Verfügung.


Möchten Sie die komplette Strecke Peking-Shigatse mit der Himmelsbahn entdecken, sollten Sie mindestens zwei Wochen für die Reise einplanen.

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Himmelsbahn Tibet: m a m a h o o h o o b a