Abtauchen im Schwarzen Meer
Auch wenn es kein tropisches Meer ist, so hat doch das Schwarze Meer seinen besonderen Reiz und zudem eine ansehnliche Menge an Tauchrevieren. Die Vielzahl lässt sich durch die Tatsache erklären, dass sechs Länder zu den Anrainern gehören.Die bulgarische Schwarzmeerküste ist 390 km lang und obwohl das Schwarze Meer eines der tiefsten Nebenmeere ist, sind die Bereiche vor der bulgarischen Küste flach und eignen sich hervorragend auch zum Schnorcheln. Besonders für Anfänger sind die Reviere Bulgariens ideal. Tauchschulen gibt es vor Ort am Goldstrand in großer Auswahl. In Varna am beispielsweise bietet Harry’s Diving Center außer Tauchkursen auch sämtliches Zubehör zum Ausleihen an. Da kann man sich auch spontan entscheiden, einen Strand- und Badeurlaub ein wenig aktiver zu verbringen.
Der westliche Teil des Schwarzen Meeres gehört zur Türkei. Hier ist Sile ein echter Insidertipp. Die Stadt ist hat eine spannende Vergangenheit und der Strand ist Natur pur. Sauberkeit, klares Wasser, Strandhöhlen und Dünen, die nicht malerischer sein könnten. Eine Kulisse für Romantiker und ein Eldorado für Schnorchel-Freunde. Nur etwa 65 Kilometer von Istanbul entfernt, kann man nach dem "Abtauchen" eintauchen und zwar in eine quirlige Metropole.
Rumäniens Unterwasserwelt bietet außer lustigen Seepferdchen auch Möglichkeiten zum Wracktauchen. Hier ist während des Zweiten Weltkriegs die "Arkadia" untergegangen, ein deutsches Kargoschiff. Es liegt in der Nähe vom Kap Midia in einer Tiefe von etwa 27 Metern. Die richtige Stelle erreicht man mit einem Boot. Neben der gut erhaltenen "Arkadia" liegen in deren Umkreis noch drei andere Schiffe, die während des Zweiten Weltkriegs dort gesunken sind. So bunt wie eine tropisches Gewässer ist das Schwarze Meer vor der rumänischen Küste nicht, aber ein Tauchurlaub ist dort in jedem Fall preisgünstig.
Individuell geführte Wracktauch-Touren kann man fern von jeglichem Massentourismus auch im Umkreis von 50 Seemeilen vor der Küste Odessas buchen. Im Schwarzen Meer vor der ukrainischen Hafenstadt bietet "Wreck Diving" Exkursionen an. Hier gibt es zahlreiche gesunkene Zeitzeugen der Roten Armee und der Deutschen Wehrmacht. Höhepunkt solcher Tauchgänge sind der Frachter "Salzburg" und auch die notgelandete Ju-52, bei der nicht einmal die Scheiben kaputt gegangen sind. Wrack-Touren werden in kleinen Gruppen unternommen. Höchstens acht Taucher sind dabei und ein Unterwassergeologe versorgt die Abenteurer mit dem nötigen Fachwissen.
In Russland hat Tauchen längst noch nicht die Popularität wie anderswo. Es ist noch eine Rand-Sportart. Doch eines ist sicher: Wer vor der Küste der Olympiastadt Sotschi tauchen lernt, der kann es dann überall auf der Welt. Die Gegebenheiten sind anspruchsvoll, Sedimente der zahlreichen Bergflüsse erschweren die Sicht. Man kann aber in der dortigen Tauchschule genaue Informationen einholen oder mit dem Chef der Tauchschule selbst auf Exkursion gehen. Kompetenz und zahlreiche Anekdoten sind im Preis inbegriffen. Der liegt bei umgerechnet 34 bis 68 Euro für eine mehrstündige Exkursion.
Bilder © istockphoto.com
Unterwasserwelt: m y c h a d r e 7 7