Reisemagazin

Philippinen -
Inselträume werden wahr

Die Philippinen - Ein "Meer" aus Inseln

Philippinen Chocolate Hills Nicht jeder denkt sofort an Asien, wenn von den Philippinen die Rede ist. Kein Wunder, denn den Filipinos ist die Berührung mit westlicher Kultur schon durch die jahrhundertelange Kolonialherrschaft der Spanier vertraut, die dann für einige Jahrzehnte von den US-Amerikanern abgelöst wurde, bevor der Inselstaat 1946 seine Unabhängigkeit erhielt.

Die südostasiatische Republik im westlichen Pazifik besteht aus mehr als 7000 Inseln. Knapp die Hälfte davon hat einen eigenen Namen und nur 880 Inseln sind bewohnt. Das macht die Auswahl für eine Fernreise nicht einfacher.

Zu den größten Inseln, die für eine "Winterauszeit" in den Tropen in die engere Wahl kommen, gehört Luzon. Neben einladenden Stränden und bemerkenswerten Höhlensystemen befindet sich hier auch die Hauptstadt Manila, eine Millionenmetropole, in der die gesellschaftlichen Gegensätze kaum größer sein könnten. Für Urlauber ist die Verständigung mit einigen Englischsprachkenntnissen gut möglich, denn Englisch ist die zweite Landessprache auf den Philippinen. Der europäische Einfluss, der in dem asiatischen Land durchaus spürbar ist, zeigt sich u. a. auch daran, dass man den Handschlag bei der Begrüßung kennt.

Wer in der Hauptstadt ankommt, sollte diesem Tor zu den Philippinen etwas Aufmerksamkeit widmen, bevor er zu seinem eigentlichen Urlaubsziel weiterreist. Auf die Bucht von Manila hat man einen grandiosen Ausblick, wenn man den großen Manila Ocean Park besucht, in dem das Ozeanarium nur eines der atemberaubenden Erlebnisse ist. Dort, im Rizal Park, den der Volksmund auch Luneta-Park nennt, ist Manila "pur" erlebbbar: viel Grün und ein buntes Gewimmel von Menschen, das sich sonntags beispielsweise dem Pasyal, der erholsamen Promenade hingibt. Nördlich vom Rizal Park befindet sich die Kirche San Augustin, die älteste des Landes und eines der wenigen erhaltenen Meisterwerke, das Zeugnis von der altspanischen Baukunst ablegt. Ein Erlebnis der besonderen Art ist auch die Mall of Asia, die drittgrößte Einkaufsmeile der Welt. Hier gibt es mehr als 600 Geschäfte, in denen Einheimische und Besucher ihrer Kauflust nach Herzenslust frönen können. Manila ist eine europäisch-asiatische Metropole mit einem beeindruckenden Durcheinander aus Lässigkeit und Chaos. Taxis sind preiswert, sofern der Fahrer sein Taxameter einschaltet. Als öffentliches Verkehrsmittel sind die "Jeepneys" ein echter Hingucker. Sie sind eine Hinterlassenschaft der US-Armee, sind unglaublich farbenfroh und haben sich den Status eines Markenzeichens erobert. Insgesamt ist die Hauptstadt durchweg faszinierend.

Wenn man die Mutterinsel Luzon verlässt und in die Vielfalt der übrigen Inselwelt eintaucht, ist das Inselhüpfen für viele Besucher die Alternative schlechthin, um so viel wie möglich von dem Land zu sehen, das mit seinen Reisterrassen, Pinienwäldern, Wasserfällen und Vulkanen grandiose Naturattraktionen bietet.

Zum Inselreich der Mitte gehören beispielsweise Mindoro, Marinduque, Panay, Cebu, Bohol. Während einige Regionen ein blühendes Leben zeigen, findet man anderenorts nahezu steinzeitliche Verhältnisse, in denen die Bewohner leben. Doch an Touristen ist die Bevölkerung längst gewöhnt.

Durch die Vielzahl der Inseln verteilen sich die Besucher des Landes gut, so dass selten Massentourismus anzutreffen ist. Egal, ob die "Schokoladenhügel" (Chocolate Hills) auf Bohol zum Reiseziel werden oder ob Mindoro mit einer abenteuerlichen Inselrundfahrt in einem bunten Jeepney auserkoren wurde; der Eindruck wird bleibend sein. Die Insel Marinduque hat einen besonderen Ruf als Ziel für Taucher, weil man antike Wracks vermutet. Doch nicht nur unter Wasser ist es spektakulär. Auch die Bathala-Höhlen, in die man hinabsteigen kann, sind eine Attraktion. Und Waghalsige können dem ruhenden Vulkan Mount Malindig (1157 m) auf den Gipfel steigen, der im Süden von Marinduque aufragt und an dessen westlichen Ausläufern sich heiße Quellen befinden.

Es gibt so viel zu entdecken, dass ein Urlaub nur der Anfang sein kann, um dieses Land kennenzulernen. Kulinarisch sind die Philippinen ebenfalls verlockend. Außer dem Léchon, dem Spanferkel, das an keinem Feiertag fehlen darf und mancherorts auch an Garküchen am Straßenrand angeboten wird, geben die vielfältigen Einflüsse aus Mexiko, Japan, Indien, Spanien usw. den Gerichten eine typisch philippinische Note.

Wegen der Taifun-Saison von Mai bis November sollte die Reisezeit zwischen Januar bis April gewählt werden. In dieser Zeit sind die Niederschläge meist sehr gering, wobei Manila starken Schwankungen ausgesetzt ist.

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Philippinen Chocolate Hills: G o o d O l g a