Andere Länder, was für Sitten!

Wer schon einmal in BULGARIEN war, hat sich gewiss gewundert, wenn eine freundlich-zustimmende Antwort nonverbal mit einem Kopfschütteln verbunden war. In Bulgarien wird eine Verneinung mit einem Kopfnicken ausgedrückt und eine Bejahung mit einem Schütteln des Kopfes. Es den Bulgaren nachzutun, ist etwas schwierig, weil man es selbst ein Leben lang anders gewöhnt ist. Aber man kann damit gut umgehen, wenn man weiß, wie die Geste von den Einheimischen gemeint ist. An der Attraktivität des Landes ändert es jedenfalls nichts.
SPANIEN, eines der beliebtesten Reiseländer, hat lockere Sitten, jedenfalls in Bezug auf die Begrüßungen. Frauen untereinander und Männer und Frauen begrüßen sich beispielsweise mit je einem Wangenkuss, links und rechts. Dieser Gepflogenheit kann man sich getrost anschließen, um nicht sofort als Fremdling zu gelten. Ein Händedruck gilt als förmlich. Leute, die annähernd gleichen Alters sind, pflegen sich sogar meist sofort zu duzen. Auch dagegen sollte man sich nicht durch das Lehrbuch-Sie (Usted) verschließen. Das DU der Spanier ist keinesfalls despektierlich gemeint. So locker eine Begrüßung sein kann, so anders verhält es sich in einem Lokal. Hier sollte man sich immer an einen freien Tisch setzen, auch wenn es verlockend scheint, sich zu anderen Leuten zu setzen, an deren Tisch noch etliche Plätze frei sind. Die Spanier würden in so einem Fall schnell das Feld räumen. Es wäre für sie eine sehr ungewohnte Handlungsweise, mit der sie nur unbeholfen umgehen. Man wartet höflicherweise, bis man an den Tisch gebeten wird, falls ein näherer Kontakt erwünscht ist.
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